Sonntag, 27. Februar 2011

Blah Blah

unter http://www.blablameter.de/index.php findet man ein witziges Tool, das den Sinngehalt eines Textes messen soll. Ob das so gelingt?
Müssen sie selbst probieren!
Inzwischen geniesse ich ein Bier.
(kann ich mir leisten, denn ein Text von mir hat mit 0,3 gut abgeschnitten...)

Donnerstag, 10. Februar 2011

HRE - Heute reicht‘s erstmal!

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet ist es den hochqualifizierten Bankern der verstaatlichten Hypo Real Estate Bank gelungen, ein neues betriebswirtschaftliches Prinzip der Ressourcenplanung erfolgreich zu etablieren. Während man in diesem Haus früher von der Hand in den Mund lebte, ist man nun zur bedarfsgesteuerten Liquiditätsplanung übergegangen.
Dieses Prinzip ist so einfach, dass wir uns fragen, warum es nicht schon längst erfunden worden ist. Bekanntlich macht ja jede Bank gegen Mittag ihren täglichen Kassensturz, d.h. sie schaut, wie viel Geld vorhanden ist und was noch fehlt. Je nachdem werden Überschüsse dann auf dem Interbanken­markt oder bei der Bundesbank geparkt bzw. Unterdeckungen von dort ausgeglichen. Das ist die Aufgabe der sog. Geldhändler, die einen sicher beneidenswerten Beruf haben. Sie können, zumindest bei der HRE, aus dem Vollen schöpfen.

Die bedarfsgesteuerte Liquiditätsplanung bei HRE funktioniert nämlich nach einem einfachen Prinzip. Kommt es beim täglichen Kassensturz vor, dass ausreichend liquide Mittel vorhanden sind, ist nach dem sog. HRE-Prinzip – heute reicht‘s erstmal –somit nichts zu veranlassen, bzw. es können ggf. griechische Staatsanliehen gekauft werden. Diese sind international für ihre gute Verzinsung bekannt und tragen somit zum Ergebnis der HRE bei, falls nicht überraschende Wertberichtigungen notwen­dig werden. Dieser Fall wird jedoch gedanklich grundsätzlich ausgeklammert. An Tagen, an denen der Kassensturz zu einem negativen Ergebnis führt, hat der Geldhändler die Aufgabe, die fehlenden Mittel anderweitig zu beschaffen. Das ist schnell erledigt, denn es gibt nur noch wenige Adressen, wo er anrufen und um Liquidität bitten kann. Ob die KFW (laut BILD "Deutschlands dümmste Bank") auch zu diesen Adressen gehört, war bei Redaktionsschluss noch nicht festzustellen. Tatsächlich scheint es in den meisten Fällen zu gelingen, durch derartige Anrufe Geld beizuschaffen. Somit verbleiben die Tage, an denen weder Fall 1 noch Fall 2 zutreffen. Es bedeutet also, dass weder das HRE-Prinzip gilt, noch das die fehlende Liquidität von anderen Banken beschafft werden kann. Für viele Institute würde ein solcher Fall als GAU bezeichnet, also der größte anzunehmende Unfall, und wäre als Katastrophe einzustufen.  Das Institut wäre ja dann illiquide und das ist das einzige, was einer Bank niemals verziehen wird. Anders bei der HRE. Dort gibt es vielmehr eine weitere Möglichkeit, nämlich den Fall GIAGeld ist alle. Durch die hochqualifizierten Mitarbeiter der HRE, welche für ihre Tätigkeit auch noch spezielle Boni vom deutschen Steuerzahler erhalten, der somit für eine professionelle Abwicklung des GIA-Prinzips vorgesorgt hat, ist dieses Prinzip tatsächlich bereits Routine geworden. Das Eintreten des GIA-Falles wird nämlich an eine spezielle Mailadresse bei der SoFFin gemeldet, mit Kopie an den Bundeswirtschaftsminister. Auch dort kann der Fall routinemäßig behandelt werden, d.h. man schickt dann umgehend die benötigte Summe. Dies ist allerdings auch erforderlich, da ja die GIA-Meldung definitionsgemäß immer erst dann abgesetzt wird, wenn die Illiquidität bereits einge­treten ist und somit innerhalb von wenigen Stunden Abhilfe geschaffen werden muss. Eine früh­zeitige Vorwarnung oder gar Finanzplanung kann den hoch qualifizierten Mitarbeitern der HRE nicht zugemutet werden, da diese ja Prognosen enthalten würde, welche bekanntlich immer schwer fallen. Beim letzten Fall, bei dem die HRE die GIA-Karte als ihren Trumpf gezogen hatte, kam noch erschwerend hinzu, dass gerade wenige Tage zuvor die Jahresboni ausgezahlt werden mussten und somit die Banker alle mit dem Nachzählen beschäftigt waren. Da ist es ihnen schon hoch anzurechnen, dass sie die GIA-Mail noch rechtzeitig verschicken konnten, bevor die Lichter ausgegangen wären. Bereits am Folgetag wurden von der SoFFin 40 Milliarden € überwiesen, eine Zahl, die im Wesentlichen aus Nullen besteht und deshalb nicht überschätzt werden sollte.
Schon jetzt dürfen wir uns auf das nächste Monatsende freuen, denn immerhin besteht eine gute Chance, dass die hochqualifizierten HRE-Mitarbeiter wieder ihre Trumpfkarte ziehen und einige weitere Milliarden anfordern. Die Planzahlen, aus denen man den weiteren Geldbedarf ablesen kann, sind übrigens so streng vertraulich, dass nicht einmal die Chefin der Bank sie kennt, so dass sie mit entwaffnendem Lächeln darauf hinweisen darf, dass man auch von ihr angesichts ihres auf 500.000 € gedeckelten Jahresgehalts keine Vorhersagen erwarten kann, schon gar nicht über die Zukunft. Da öffnen sich Welten!

Um das reibungslose Funktionieren des deutschen Währungssystems auch für die Zukunft zu gewährleisten, bietet die HRE nunmehr Praktikantenplätze an. Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, der Kultureinrichtungen, des Sozialministeriums, Vertreter des deutschen Bergbaus, der Landwirtschaft, der irischen (griechischen, portugiesischen) Regierung und des Profifußballs sollen von den hochqualifizierten Mitarbeitern der HRE lernen, wie man in gekonnt professioneller Weise die GIA-Karte ausspielt. Der Bundesfinanzminister lässt derweil durch seine Fachabteilungen prüfen, ob eine altbekannte Asterix-Aussage  absoluten Urheberrechtsschutz genießt oder von ihm zum gegebenen Zeitpunkt eingesetzt werden darf.
Diese Aussage lautet: „Die spinnen, die Römer!

Warum Videokunst?

Das ZKM hat dem französischen Videokünstler Robert Cahen eine Ausstellung gewidmet. Dort werden Videos vorgeführt. Videos, die überwiegend Menschen und Landschaften in Zeitlupe zeigen, teilweise schön fotografiert, teilweise auch sehr trivial, teilweise in Farbe, teilweise in Schwarzweiß.

Ob hier eher das Wort von Goethe gilt, wonach „die Kunst eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“ ist, oder der hämische Satz von Peter Sirius, dass nämlich „die moderne Kunst manches produziert, was zu begreifen eine Kunst wäre“ – das mag ich nicht entscheiden.
Aber die Frage, ob diese Videoaufnahmen mehr bieten als eine einigermaßen sorgfältig hergestellte Wiedergabe einer allerdings ziemlich beliebigen Realität, die muss sich der Betrachter schon stellen!
Was soll’s?
Ganz realistisch bleibt die Einsicht: Es scheint doch Kunst zu sein, denn es hängt ja im Museum!