Ein Bild von David Carson finde ich beeindruckend. Es ist keine Fotomontage, sondern wurde 2011 bei St.Louis/USA aufgenommen. Passt doch gut zur täglichen Hetzjagd auf Wulf!
Sonntag, 8. Januar 2012
Babies und Sportler...
…trinken gerne aus der Flasche!
Ist es eigentlich ein Trend,
heute aus der Flasche zu trinken? Früher war ja speziell beim deutschen Bier
der Schaum so wichtig, und da waren wir stolz, ein edles Pils aus einem edlen
Glas zu genießen. Hat sich da was geändert?
Ich fragte meine Tochter,
unfehlbare Repräsentantin einer neuen Generation. „Klar trinke ich aus der
Flasche, besonders auf Festen.“ Allerdings sind das keine Gross-Flaschen, die
die Runde machen, sondern jeder hat seine eigene kleine 0,33 l Longneck.
Die zweite Versuchsperson ist
Daniele, Hi-Tech-Fachmann der neuen Generation. „Zu Hause trinke ich sowieso
kein Bier. Und im Biergarten muss es natürlich aus dem Glas sein!“ So haben
sich die Zeiten geändert!
Eine Recherche bei Google ergab,
dass das noch nicht überall bekannt ist. So stellt z.B. der offensichtlich
artfremd aufgewachsene „Coffee Mike“ die diskriminierende Frage: „Warum können
Frauen nicht aus der Flasche trinken?“ Obwohl er vielleicht manchmal Recht
haben könnte, gilt das heute nicht mehr als politisch korrekt. Viel einfacher
ist die Antwort auf die von Laela 291 gestellte Frage: „Mein Baby kann nicht
aus der Flasche trinken, es will immer die Brust!“ Was der jungen Frau nicht
klar zu sein scheint, ist, dass es auch auf den Inhalt ankommt. Nach eigener
Angabe versucht sie, das Kind von Muttermilch auf Fencheltee umzustellen. Aber
das Kind will nicht (Wir gratulieren: Offensichtlich verfügt das Kind über
Selbsterhaltungstrieb und Geschmack!)
Und was macht die Prominenz? Rihanna
und George Clooney trinken ihr Corona nur aus der Flasche, selbst wenn es in
einem edlen Restaurant auf dem Silbertablett serviert wird. Harald Juhnke ist
out, und Paris Hilton bevorzugt Prosecco. Deutlich ist aber, dass die frühere
Männerdomäne des „aus der Flasche Trinkens“ von den Frauen längst erobert
worden ist.
Auch echten Biertrinkern kommt es
auf die Flasche an. Becks muss man aus der Flasche trinken, Weißbier lieber
nicht. Das liegt natürlich nicht nur am erhöhten CO2-Gehalt, sondern
auch daran, dass die erotisch geschwungene Form des Weißbierglases den Genuss
deutlich erhöht. Hinzu kommt das Problem, was man mit einer eventuellen
Zitronenscheibe machen soll, wie der Kenner mexikanischer Spezialgetränke weiß.
Dort werden Zitrone und Salz in den Flaschenhals gesteckt, bevor man zum
direkten Genuss ansetzt. Ein verstopfendes Erlebnis!
Immerhin kann man einem
sorgfältig gebrauten Bier viel besser die Ehre erweisen, indem man seinen
Schaum testet, die Farbe bewundert, die Aromen mit der Nase erspürt und erst
dann das Produkt zum Gaumen sprechen lässt. Das bedeutet fast automatisch: Der
Feinschmecker braucht ein qualifiziertes, gut gespültes Bierglas!
Nein, Biergläser haben noch nicht
ausgedient. Aber wenn sie auf dem Union Square in Manhattan vor der Heartland Craft
Brewery sitzen, wird ihnen plötzlich eines klar: Zum echten Mother’s Milk
Maibock gehört eigentlich ein Steinkrug. So viel Geschmack passt gar nicht in
die Flasche!
aus meiner Kolumne im "Beverage Manager International"
aus meiner Kolumne im "Beverage Manager International"
Samstag, 7. Januar 2012
Der härteste Job der Marktwirtschaft
Heute meldet das Arbeitsamt voller Stolz: "Eine Existenzgründung wird nur noch gefördert, wenn eine Vermittlung in einen festen Job nicht erfolgversprechend ist". Ja, so was. Unternehmer werden soll nur noch, wer wo anders nicht mehr gefragt ist. Selbständigkeit als Lückenfüller für die Arbeitsmarkt-Statistik... Für den härtesten Job der Marktwirtschaft selektiert das Arbeitsamt nur Schwervermittelbare. Wenn dann doch einer erfolgreich ist, bekommt der Betreuer einen Rüffel, weil er den ja doch noch hätte vermitteln können?
In Schilda gibt's ein Vorbild für diese amtliche Vorgehensweise. Dort wird eine Brille nur denen zugeteilt, die nachweislich auf beiden Augen blind sind.
Dabei brauchen wir dringend mehr Unternehmer. Sie setzen Innovationen durch, schaffen Arbeitsplätze, zahlen Steuern und halten auch in schlechten Zeiten durch. Sie sind keine Lückenfüller, sondern der Motor der Wirtschaft. Aufgabe des Arbeitsamts wäre es, gerade die Besten zur Selbständigkeit zu motivieren, und zwar möglichst viele davon.
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