Freitag, 10. August 2012

Zielvereinbarung verfehlt



So, die Deutschen haben nur 10 Goldmedaillen, weniger als die Chinesen. Eine Sauerei? Immerhin gibt es doch einen Vertrag mit dem Bundesinnenministerium! Demnach hat man mit dem DOSB (Super - Name, oder?) VEREINBART, dass Deutschland 28 Goldene bekommt. Und jetzt sind es nur 10? Sauerei! Wortbruch! Untreue! Da muss was geschehen! Erst jagt man eine Ruderin weg, weil sie sich in den falschen Mann verliebt hat - nein, das ist keine Diskriminierung, weil sie ja gar nicht unter Verdacht stand - und dann versagen die Schwimmer und teils auch die Reiter, usw.
Ich schreib das alles mal klein, weil ich mich ein bisserl für unser Vertragssystem schäme. Einer muss sich ja schämen, denn der olympische Geist ist da irgendwo auf der Strecke geblieben. Und Im Ministerium schämt sich offenbar keiner deshalb. Beim Sportbund sowieso nicht, die wollten ja das Geld, und das heiligt natürlich die Mittel. Medaillen am Schreibtisch auskungeln ist da noch das Mindeste!

Also, Sportler: sucht Euch lieber einen Millionär (aber einen, der keine Medaillenverträge macht). Dann könnt Ihr auf den Kniefall vor dem Ministerium verzichten. Dort hat man schon längst ausgerechnet, dass es beim nächsten Mal zur Strafe noch 10 Medaillen mehr sein müssen. Das ist gnädig, denn wenn man die Beijing-Ergebnisse (41 Medaillen) mit den London-Zielen (86 mal Metall) vergleicht, hat man für 2012 mehr draufgeschlagen. Mindestens mal mehr als China wollte man erreichen, denn die haben ja weniger Brauereien als Deutschland.
Was das mit Brauereien zu tun hat?
Solche Ideen kommen auch einem ehrgeizigen Bundesbeamten eigentlich erst, wenn er mindestens fünf Bier getrunken hat. Fünf Bier? Nein, es müssen schon fünf Maß sein! Und danach wird es im Fingerhakeln, Aprés-Ski usw. ausgetragen, basta!