Montag, 25. März 2013

Lange geRATTLEt

Die Premiere der Zauberflöte im Festspielhaus hat mich nicht überzeugt. Mozart im Schneckentempo, dargeboten wie eine Barock-Oper - da fehlten Leichtigkeit und Esprit.

Und die Inszenierung war höchstens unfreiwillig komisch, wenn z.B. Herumliegende Leichen plötzlich massenhafte Auferstehung feierten. Ansonsten statutarisch, ohne Pfiff, mit viel frontalen Gesangsdarbietungen. Immerhin: schöne Stimmen hat sich der Rattle da geholt!
Wenn man die Aufführung so langsam Fortschreiten lässt, gewinnt der von den Sängern mühsam prononcierte Text an Bedeutung. Leider. So erfahren wir, dass die Frauen nix zu sagen haben, dass Schweigen die wichtigste Tugend der Männer ist, dass in diesen heil'gen Hallen die Totengräber herrschen usw. Nur der notgeile Papageno (Michael Nagy, Bild) wirkt am Ende glücklich, denn er muss nicht Freimaurer werden und hat sein Mädel trotzdem!

Foto: PR Arte

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