Sonntag, 13. August 2017

Schade

Das "Center for Entrepreneurship" steht leer.
Seit Monaten geschlossen, verkommt es zur Bauruine und vielleicht auch zum Mahnmal: 

Wir brauchen Unternehmer!


Montag, 15. Mai 2017

Neues vom Todes-Kreisel

Knapp 500 Unfälle und unzählige brenzlige Situationen haben diejenigen zu verantworten, die mit dem Oststadtkreisel (auch Todeskreisel genannt) nicht nur ein Kuriosum mit extrem unübersichtlicher Verkehrsführung geschaffen haben, sondern auch eine regelrechte Fälle für Autofahrer mit schlechten Nerven. Ob das Argument zieht, dass es in Djarkarta noch eine schlimmere Kreuzung gibt?

Der NDR hat sich des Themas angenommen:

Sonntag, 29. Januar 2017

Wahnfried

Ist es ein Film über die bornierte Dummheit, mit der eine Familie sich in den Abgrund katapultierte? Oder eine Erzählung über einen verschrobenen Privatgelehrten, dessen abstruse Theorien plötzlich Anerkennung fanden? Oder der Bilderbogen eines BänkelSängers, der uns in stärker symbolhafter Gestaltung in eine fantastische Welt entführt, in der Genie und Wahnsinn gemeinsam immer wieder auf den Erlöser warten? Oder eine Zirkusrevue, die unsere verrückte Welt ironisch aufs Korn nimmt?

Avner Dormans mitreißende Oper "Wahnfried" wurde erstmals in Karlsruhe aufgeführt, der Stadt, in der eine ihrer Hauptfiguren lebte und arbeitete, der Dirigent Hermann Levi. Obwohl er selbst die Jude und noch dazu Sohn eines Rabbiners war, dirigierte er die Werke des Antisemiten Richard Wagner und leitete die Festspiele in Bayreuth. Ihm zu Ehren hat Karlsruhe nun den Platz vor dem Theater umbenannt.

Avner Dorman war selbst anwesend und würde vom Publikum begeistert gefeiert. Die bunten und vielfältigen Melodien dieses erstaunlichen Komponisten nahmen das Publikum gefangen. Immer mal wieder tauchte ein bekanntes Thema auf, nur um wieder im Trubel dieses MusikFestes zu verschwinden. Hervorragende Sänger, ein williges Orchester und grandiose Kostüme - ein rundes Erlebnis! 

Und es war nicht nur ein musikalischer Genuss. Beklemmend, wie das Schicksal seinen Lauf nimmt in dieser Erzählung, die in einer fernen Zeit spielt und uns doch so nah ist.

Die Mittel für dieses Auftragswerk sind gut angelegt. Ein Sternchen für das badische Staatstheater, ein Höhepunkt in der Reihe der politischen Opern, die uns GeneralIntendant Peter Spuhler beschert. Muss man sehen! Und hören!

Montag, 26. Dezember 2016

Alles schläft, einsam wacht


Im Karlsruher Schlosspark steht seit dem letzten Stadtjubiläum eine neue Attraktion: Der Thron. Ursprünglich ein Privileg der Fürsten, sich dort hinzusetzen und anhimmeln zu lassen - heute kann das, ganz demokratisch, jeder machen. Sogar Kinder, Ausländer oder Rothaarige, um nur ein paar ansonsten benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu nennen.

Geschaffen hat ihn der Offenburger Künstler Stefan Strumbel, der seiner badischen Heimat und besonders dem Schwarzwald eng verbunden ist. Deshalb auch der Baumstamm, auf dem die Sitzfläche ruht. Bezahlt hat ihn das Haus Baden, wobei die Herkunft des Geldes es mehr oder weniger im Dunkeln bleibt. Durch eigene handwerkliche Arbeit ist es jedenfalls nicht in den Besitz der Fürsten gekommen, so dass die Vermutung erlaubt ist, dass letztlich das Volk der Badener bezahlt hat. Aber das ist verjährt.

Immerhin sind wir nun um eine Attraktion reicher. So beliebt ist der Thron, dass ein Moment im Bild festgehalten werden muss, wo niemand drauf sitzt. Das ist nämlich selten. Und der geneigte Leser ahnt schon, was die Leute dort treiben:

Selfie gefällig?

Dienstag, 13. September 2016

Himmlisch?


De Caelis nennt sich das Vokal-Ensemble, das uns einen interessanten, aber letztlich auch langweiligen Abend in der Abtei von Sablonceaux verschafft hat. Die mittelalterliche Vokalmusik klingt auf Dauer eben recht eintönig, und sie wiederholt sich doch...
Aber optisch ein Genuss!

Samstag, 23. Juli 2016

Angst

München zittert - einen Abend lang!
Schlimm genug, was ein fehlgeleiteter Junge angerichtet hat - aber den sensationsgeilen Klatschbasen reicht das nicht. Schnell noch ein paar Täter mehr erfinden, Schusswechsel am Stachus dazu dichten, ganz sichere geheime Quellen erfinden und Fantasien über das Tollwood Festival ausplaudern - erst dann ist die Panik perfekt und die Polizei beschäftigt.
So kann man eine ganze Stadt still legen.
Sogar der Brauerbund hat die geplante Präsentation von Bierspezialitäten anlässlich 500 Jahre Reinheitsgebot abgesagt (Kein Wunder, wenn der Bierabsatz zurückgeht). 

Aber nebenan der Biergarten vom Café Tabosi war samstags schon wieder voll. Wahrscheinlich mit Leuten, die die Falschmeldungen auf Twitter erst gar nicht gelesen haben. Das hätten die Bierbrauer auch machen sollen.